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Angekommen! schoss es Noah durch den Kopf als er sich mit einem erleichterten Seufzer auf die mit Leder bezogenen Sitzbänke nieder ließ. Hier war er also. Maywood Hills. Eine Kleinstadt irgendwo in den großen Weiten der USA. Normalerweise zog es Noah nicht in solche Städte, denn in Kleinstädten war es schwer ein Geheimnis zu verbergen. Die Nachbarn waren einfach zu neugierig und man konnte kaum unerkannt in einer solchen Stadt leben. Doch Maywood schien anders zu sein. Es kursierten Geschichten über diese Stadt. Geschichten von seltsamen Begebenheiten, Wesen in der Finsternis. Und genau das hatte Noah angezogen. Eine Stadt in der so viele Geschichten erzählt wurden war genau das was er brauchte. Denn er war anders. Anders als die Menschen um ihn herum. In seinem Inneren lebte eine Finsternis die nur das Mondlicht heraus locken konnte. Er war ein Werwolf. Verwandelte sich im silbernen Licht des Mondes in eine Bestie ohne Gewissen und Gefühl. Eine Bestie die nur von Instinkt geleitet wurde. Und Noah war es gern. Ja, er genoss es anders zu sein, liebte diese Dunkelheit in sich die er immer spüren konnte.
Das er sich am nächsten Tag nach Vollmond an nichts erinnern konnte, war zwar lästig, aber daran hatte er sich gewöhnt. Er genoss sein leben in vollen Zügen. Das Einzige was ihm noch fehlte waren ein paar Gleichgesinnte. Und genau aus diesem Grunde war er hieher gekommen. Er wollte sich ein Rudel aufbauen.
Noahs Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen als eine junge Blondine an seinen Tisch kam um die Bestellung aufzunehmen. Vielleicht war sie ja schon sein erstes Rudelmitglied. Er würde der Geschichte seinen Lauf lassen.


Leicht seufzend stapfte ich durch die Straßen der Stadt und hielt, während ich auf das Diner zu steuerte, Ausschau nach irgendwelchen bekannten Gesichtern. Es war schon eine Weile her, seitdem ich das letzte mal in dieser kleinen Stadt verweilt hatte, doch da laut Gerüchten die Gruft wieder offen und somit die ganzen Vampire, die damals sich gegen die Menschen entschieden hatten und unter denen auch einige meiner Geschwister waren, sich wieder auf freiem Fuß befanden, hatte ich beschlossen der Stadt einen Besuch abzustatten und darauf zu hoffen, dass mir früher oder später einer meiner Geschwister über den Weg laufen würde. Es war ja nicht so, als ob wir alle eine große glückliche Familie wären, aber nichts desto trotz gab es schon einen Teil in mir, der sich wünschte endlich mal wieder in ein familiäres Gesicht zu blicken.
Am Diner angekommen stolzierte ich auch direkt in das gemütlich wirkende Lokal und hielt Ausschau nach einem freien Platz. Weil ich ungerne irgendwo alleine saß- das kam immer so rüber als ob man keine Freunde besitzen würden- und ich Gesellschaft bevorzugte, ließ ich mich ganz dreist einfach auf einen Stuhl an einem Tisch nieder, wo ein nicht schlecht außender Mann saß- leider ein Werwolf. Bevor ich ihn irgendwie ansprach, machte ich es mir erstmal bequem, indem ich meine beiden Beine überkreuzte und mir die Speisekarte anschaute, und begrüßte ihn erst dann mit einem leicht unverschämten Grinsen. "Da hier niemand saß, bin ich einfach mal davon ausgegange, dass hier noch frei ist", erklärte ich amüsiert und musterte ihn aufmerksam.







Die blonde Kellnerin entpuppte sich als wahre Goldgrube was die Mythen und Legenden die sich um diese Stadt rankten anging. Es war ein Leichtes für Noah sie mit ein paar Schmeicheleien und einem Grinsen aus der Reserve zu locken. Schon redete sie wie ein Wasserfall und ignorierte die anderen Gäste die ebenfalls etwas bestellen wollten. Noah konnte das nur Recht sein, doch schon in den ersten 5 Minuten wusste er das er diese kleine Blondine nicht länger als Nötig ertragen konnte. Die Art und Weise wie leicht sie sich um den Finger wickeln ließ und der Blick den sie ihm zuwarf, entlarvten sie als zu leichtes Opfer.
Nachdem Noah seine Bestellung aufgegeben hatte, verschwand die Blondine und er lehnte sich zurück. Seine langen Beine die in dunklen Jeans steckten, streckte er von sich. Sein Blick schweifte über die Gäste die sich in diesem laden tummelten, als plötzlich eine Blondine durch die Tür kam. Sofort lenkte sie die Aufmerksamkeit sämtlicher männlicher Gäste auf sich und ein Schmunzeln umspielte Noahs Mundwinkel als er sah das sie auf seinen Tisch zusteuerte. Amüsiert, zog sich sein linke Augenbraue in die Höhe als die Blondine sich dreist an seinen Tisch setzte und ihm zunächst keine Beachtung schenkte. In aller Seelenruhe wartete der junge Mann darauf das sie ihre Aufmerksamkeit auf ihn richten würde und nach einigen Momenten nickte sie ihm schließlich zu. Er beugte sich und stützte sich auf den Unterarmen ab. "Und was ist wenn dir sagen würde das meine Freundin jeden Moment von der Damentoilette kommt und ihre Krallen ausführen würde wenn sie dich hier sieht?" fragte er ebenso amüsiert nach wie sie es getan hatte, während er sie nun einmal eingehender betrachtete. Die Kleine war hübsch, das musste er ihr lassen und scheinbar wusste sie auch genau was sie wollte.


Natürlich lagen wie eigentlich immer, wenn ich einen Raum betrat, die Blicke aller männlichen Anwesenden und meist auch der weiblichen auf mir, doch das war mittlerweile mir so vertraut, dass ich keinen von ihnen einen zweiten Blick schenkte- sie waren es einfach nicht wert, dass ich meine wertvolle Zeit mit ihnen verschenkte. Gut meine Zeit war eigentlich gar nicht so wertvoll, da ich schließlich eine unbegrenzte Menge davon besaß, doch es ging mir ums Prinzip, denn wenn ich einmal damit anfangen würde irgendeinen daher gelaufenen Kerl mit meiner Aufmerksamkeit zu beehren, würde ich das bei den meisten machen müssen und danach stand mir nun wirklich nicht der Sinn. Zwar hatte ich mich gegen die Versklavung der Menschen entschieden, doch das bedeutete noch lange nicht, dass ich irgendetwas für diese übrig hatte- ich hasste einfach nur Ungerechtigkeit in jeder Form, was manchmal echt nervig war.
Leicht amüsiert bemerkte ich, dass der Werwolf wohl alle Geduld der Welt zu haben schien, während er darauf wartete, dass ich ihn ansprach, und ich wusste, dass ich selbst diese Geduld niemals aufgebracht hätte, was eigentlich absurd war, da ich im Gegensatz zu ihm ja ewig lebte. Als ich seine Worte hörte, verzogen meine Mundwinkel sich zu einem belustigten Grinsen und ich legte meinen Kopf leicht schräg. "Nun erstens wäre das ziemlich unwahrscheinlich. Zweitens würde sie absolut keine Chance gegen mich haben und drittens ist es genauso unwahrscheinlich, dass sie überhaupt noch herkommen würde, wenn sie mich hier sitzen sehen würde", erwiderte ich gelassen mit einem leicht arroganten Tonfall, welchen wir Rutherfords wohl schon mit der Muttermilch aufgesogen hatten, auch wenn ich, wie ich fand, bei weitem die wenig arroganteste aus der Familie war. Kurz winkte ich nach der Kellnerin und bestellte mir ein Glas Whiskey.







Noahs Blick lag noch immer mit einer Mischung aus Belustigung und Neugierde auf der jungen Blondine vor ihm. Das sie eigentlich nicht jung war, das konnte er nicht wissen. In seiner Wolfsgestalt wäre es ihm sofort aufgefallen, aber als Mensch... Er besaß zwar auch als Mensch körperliche Vorteile gegenüber anderer Menschen, aber die waren bei Weitem nicht so ausgeprägt wie die eines Vampirs. Sein angeborener Instinkt sagte Noah zwar das sie anders war, doch inwieweit das konnte er nicht sagen. Und es machte ihn neugierig.
Bei den Worten der Blondine, zuckten seine Mundwinkel verdächtig und in seinen Blick trat ein belustigtes Flackern. "Und weshalb ist es so unwahrscheinlich das ich eine Freundin besitze die sich gerade die Nase pudern gegangen ist?" wollte Noah wissen und überlegte einen Moment ob er nun beleidigt sein sollte oder nicht. Doch diesen Gedanken konnte er nicht weiter ausführen, denn mit den nächsten Worten der jungen Blondine kam ein amüsiertes Lachen über seine Lippen. "Touché! Das würde wohl kaum eine andere Frau wagen!" Noch immer begleitete ein tiefes Lachen seine Stimme. Die Kleine gefiel ihm weil sie nicht auf den Mund gefallen war und scheinbar genauso arrogant wie er selbst war. "Ich bin Noah... Und du bist?" fragte er dann nach einem weiteren Moment des Lachens nach während sein Blick interessiert auf der jungen Blondine lag.
Erst die Kellnerin die mit seinem Essen und seinem Wasser kam -es war noch zu früh für Alkohol und außerdem trank er selten- sorgte dafür das sein Blick sich von der blonden Schönheit abwendete und dieser mit einem charmanten Lächeln zur Kellnerin ging. Noah bedankte sich bei der Kellnerin, die einen Moment abschätzend zwischen ihm und der Blondine an seinem Tisch hin und her blickte, ehe sich die Kellnerin zu einem Rückzug entschloss. Amüsiert darüber zog Noah einen Mundwinkel in die Höhe und wandte sich wieder der Blondine zu. "Also? Es sind noch viele freie Tische im Restaurant... Wieso bist du hieher gekommen?"
(Hab doch geschafft zu posten, aber jetzt muss ich weiter arbeiten)


Nun ich persönlich fand ja, dass allein meine Art und wie sorglos ich mit anderen Leuten umging klarmachte, dass ich anders als andere Menschen war und unmöglich nur ein Mensch sein konnte, aber vielleicht redete ich mir das auch immer nur ein, um mich davon zu überzeugen, dass ich nicht schon zu einem dieser langweiligen und erbärmlichen Wesen geworden war, die ich gemeinsam mit wenig anderen einst gegen die anderen Vampire, gegen einen großen Teil meiner Familie, beschützt hatte. Wenn ich heute erneut die Wahl gehabt hatte, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich mich immer noch auf die gleiche Seite stellen wurde. Vielleicht wurde ich mich jetzt auch für die "böse" Seite entscheiden, obwohl es jeder Faser meines Körpers widerstrebte Leute, egal welches Wesens, ungerecht zu behandeln- das war einfach nicht ich. Trotzdem würde ich mich wahrscheinlich diesmal für meine Familie und nicht gegen sie entscheiden, denn es war einfach Kacke andauernd allein sein zu müssen.
"Das ist unwahrscheinlich, weil wenn deine Freundin dir wirklich etwas bedeuten wurde, du hier nicht so seelenruhig gesessen und mit der Kellnerin geflirtet und sie ausgefragt hättest. Du hattest dann eher ungeduldig auf die Uhr geschaut und genervt darauf gewartet, dass sie endlich von der Toilette kommt", erklärte ich ihm immer noch belustigt und legte meinen Kopf leicht schief, als er mit recht gab, was dafür sorgte, dass ein leicht triumphierendes Grinsen meine Lippen umspielte. Ja, auch ich fand es toll recht zu haben, aber ganz ernsthaft wer Tat das bitteschön nicht? "Freut mich dich kennenzulernen, Noah", erwiderte ich mit einer Gelassenheit, als ob wir hier gerade stinklangweiligen smalltalk betrieben hatten, was eigentlich nicht wirklich der fall gewesen war," mein Name ist Evangeline, aber Eva reicht auch vollkommen aus. " kurz schenkte ich ihm ein charmantes Lächeln, ehe die Kellnerin mit den bestellten Sachen unseren Tisch erreichte. Diese schien nicht gerade erfreut darüber zu sein, dass jetzt jemand wie ich neben ihm heutigen Lieblingsflirt saß, aber so spielte nunmal das leben. Ohne meinen Blick mit einem überheblichen und gleichzeitig gespielt süßen Lächeln abzuwenden, meinte ich dann zu ihr, nachdem sie die Sachen abgestellt, so Arrogant, wie es nur möglich war ohne sonderlich aufzufallen:" das wäre dann alles." Eigentlich fehlte noch eine dazu passende wegscheuchende Handbewegung, aber ich wollte dann doch nicht so viel Aufmerksamkeit auf unseren Tisch lenken, was ein bisschen unnötig übertrieben gedacht war, zumal ich immer noch von sämtlichen männlichen anwesenden angestarrt wurde. Ohne auch nur einen von ihnen zu beachten, drehte ich mich wieder in Noahs Richtung und lachte bei seine frage leise. "Ich konnte jetzt dein Ego, von dem ich annehme, dass es eh schon viel zu groß ist, noch vergrößern, indem ich Sage, dass dein aussehen mich so in Bann geschlagen hat, dass ich gar nicht anders konnte, als mich hierhin zu setzen, doch das wäre ehrlich gesagt eine Lüge",erwiderte ich mit einem süßen Lächeln," ich habe mich hierhin gesetzt, weil ich Ungerne alleine irgendwo sitze, sondern Gesellschaft bevorzuge, und zweitens weil ich dich vom erbärmlichen erneuten flirten der Kellnerin und ihre jämmerliche Gesellschaft, bei der sie ihre Arbeit vergessen hatte, bewahren wollte. Du musst mir nicht danken. "







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